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B 190n: Teilprojekt 1, Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Niedersachsen bis A 14

Der durch den Bundestag mit dem 6. Fernstraßenausbauänderungsgesetz (FStrGAbÄndG) vom 23.12.2016 beschlossene Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen enthält den Neubau der B 190n in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, welcher in den „Weiteren Bedarf mit Planungsrecht“ eingeordnet ist. Diese Neubaumaßnahme ist in drei Teilprojekte gegliedert, davon das Teilprojekt 1 in Sachsen-Anhalt und zwei weitere in Niedersachsen.

Die B 190n ist Teil der sogenannten „Hosenträgervariante“ der Maßnahmen zur Ergänzung des Autobahnnetzes mit der Verlängerung der A 39 und der A 14. Die Bundesstraße stellt dabei eine leistungsfähige Querverbindung zwischen den beiden in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Autobahnen im Norden Sachsen-Anhalts dar und soll als Kraftfahrstraße betrieben werden.

Nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens 2007 und der Bestimmung der Linienführung durch das Bundesverkehrsministerium 2011 wird nun abschnittsweise die Entwurfsplanung bearbeitet, um die konkrete technische Ausgestaltung der neuen Straße und notwendiger Folgemaßnahmen festzulegen.

Verlauf

Diese Neubaumaßnahme ist im Bundesverkehrswegeplan in drei Teilprojekte gegliedert. In Sachsen-Anhalt befindet sich das Teilprojekt 1 mit zwei Teilabschnitten.

Die Trasse der B 190n in Sachsen-Anhalt schließt von West nach Ost in Weiterführung der von der A 39 bei Bad Bodenteich kommenden Trasse an der Landesgrenze Sachsen-Anhalt/ Niedersachsen an und verläuft zunächst südlich und dann nördlich parallel zur Landesstraße L 7, dann nördlich der L 8 und der Kreisstraße K 1002 bis Salzwedel. Sie quert dann südlich von Salzwedel die Bundesstraßen B 248 und B 71. Östlich von Salzwedel verläuft die B 190n weitgehend parallel des Trassenverlaufs der vorhandenen B 190 bis zur BAB A 14.

Während im ersten Teilabschnitt (Landesgrenze bis B 71 südlich Salzwedel) die Orte aufgrund des Trassenverlaufs grundsätzlich mit größerer Entfernung umfahren werden, verläuft die Trasse im zweiten Teilabschnitt (B 71 bis Anschlussstelle A 14 bei Seehausen) parallel zur bestehenden B 190. Zur Entlastung der Orte vom Durchgangsverkehr sind Ortsumgehungen herzustellen. Die bisherige Bundesstraße dient weiter dem örtlichen Verkehr.

Der ursprünglich geplante Teilabschnitt TA 3 von der A 14 bis zur Landesgrenze Sachsen-Anhalt/ Brandenburg wurde nicht in den Bedarfsplan aufgenommen.

Der Trassenverlauf ist in der Übersichtskarte unter Downloads dargestellt.

Projektdaten

Überblick über die wichtigsten Projektdaten wie Projektstand, Ausbaulänge, bauliche Besonderheiten und prognostizierte Verkehrsstärken:

Projektstand

Projektstand Gesamtvorhaben

Vorplanung 2007

Raumordnung 2007

Linienbestimmung 2011

Einordnung in den „Weiteren Bedarf mit Planungsrecht“ des Bedarfsplans 2016

Planungsstand Planungsabschnitte

Für die weiteren Planungsstufen wurde das Teilprojekt 1 in Sachsen-Anhalt in Planungsabschnitte unterteilt. Diese orientieren sich an den Verknüpfungspunkten mit dem nachgeordneten Straßennetz. Ziel ist dabei die Realisierung von verkehrswirksamen Abschnitten. (Zur Karte s. Ausführungen im Downloadbereich "Abschnitte - Planungsbauablauf")

Vergabeverfahren Entwurfsplanung: abschnittsweise ab 2023

Entwurfsplanung: abschnittsweise ab 2024: 

Die Notwendigkeit der Planung des Planungsabschnittes PA 2.1 ergibt sich u. a. daraus, dass eine Koordinierung der Planung der B 190n mit der laufenden Planung der Deutschen Bahn AG zum Ausbau der Bahnstrecke Stendal-Uelzen und der damit verbundenen Notwendigkeit der Beseitigung des Bahnüberganges Pretzier im Zuge der B 190 sichergestellt werden muss.

Der PA 2.7 wird zur Gewährleistung der verkehrlichen Leistungsfähigkeit und Sicherheit im Umfeld der Anschlussstelle der A 14 als vorrangig zu planender Abschnitt betrachtet.“

Der PA 2.6 stellt den Lückenschluss hinsichtlich der Trassierung außerhalb von Ortschaften zwischen der vorhandenen Ortsumgehung Arendsee und dem PA 2.7 dar.

Eine zeitliche Einordnung der Entwurfsplanung der weiteren Planungsabschnitte wurde noch nicht vorgenommen. Dies soll erst nach Erreichen eines fortgeschrittenen Entwurfsstadiums der ersten drei Planungsabschnitte unter Berücksichtigung aller Randbedingungen erfolgen.

Ausbaulänge

  • Das Teilprojekt 1 hat eine Gesamtlänge von 69,7 Kilometer.

Gesamtkosten

  •  Die Kosten für das Teilprojekt 1 wurden mit 244,3 Mio. EUR ermittelt. (BVWP 2030)

Querschnitt

  •  Regelquerschnitt RQ 11,5+ (zweispurige Fahrbahn mit abschnittsweisen Überholfahrspuren)

Knotenpunkte

  •  Mit dem Bau der B 190n sind acht Verknüpfungen mit dem nachgeordneten Straßennetz geplant. Die Gestaltung der Knotenpunkte ist Gegenstand der nun folgenden Entwurfsplanung.

Ingenieurbauwerke

  • Der Bau der B 190n ist mit dem Bau einer Vielzahl an Brückenbauwerken verbunden. Hier sind z. B. die Brücken über Wasserläufe wie die Jeetze, die Dumme etc. sowie Brücken über das nachgeordnete Straßen- und Wegenetz sowie über die Bahnstrecke bei Pretzier zu nennen. Auch sogenannte Grünbrücken zur Schaffung von Querungsmöglichkeiten für die Tierwelt sind vorgesehen. Die genaue Anzahl und Lage sowie die Dimension der Bauwerke wird in der Entwurfsplanung festgelegt.

Verkehrsprognose 2030

Die Verkehrsprognose für das Jahr 2030 wurde im Rahmen einer Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung im Jahre 2022 ermittelt. Die Verkehrsbelastung der B 190n wurde wie folgt ermittelt:

Durchschnittlicher Täglicher Verkehr (werktags) DTVW:

  •             abschnittsweise zwischen 6.000 und 11.000 Kfz/24h

Durchschnittlicher Täglicher Verkehr (Schwerverkehr, werktags) DTVW (SV):

  •             abschnittsweise zwischen 900 bis 1.600 Fz/24h

Die Prognosen werden im Rahmen der abschnittsweisen Entwurfsplanung überprüft und unter Verwendung aktueller Daten fortgeschrieben. Es werden jeweils die vorhandene Verkehrssituation analysiert und die verkehrlichen Wirkungen der Baumaßnahme ermittelt.

Besonderheiten

Für die Planung der B 190n von der A 39 bis zur A 14 wird ein „Durchlässigkeitsgutachten“ beauftragt, um die Wanderbewegungen und Wechselbeziehungen der Tiere im Planungsraum zu ermitteln. Die Daten werden bei den Umweltuntersuchungen der abschnittsweisen Entwurfsplanung vertieft und dienen als Grundlage einer möglichst durchlässigen Trassengestaltung und zur Planung von Querungshilfen und ggf. Grünbrücken für die dort vorkommenden Arten.

Weiterhin wird eine Untersuchung von möglichen Standorten für Rastanlagen durchgeführt. An solchen Fernverkehrsstraßen werden im Abstand von 25 bis 30 km Parkplätze mit WC angeordnet.

Stand v. Januar 2024